Preise inkl. Entscheidungshilfe
*For an english version see below.*
„Zahlt, was individuell und kollektiv passend ist“. Ja, das bedeutet, wir muten Euch eine große Komplexität schon bei der Anmeldung zu.
Wir haben zwei Ansprüche: Wir möchten, dass alle Menschen Zugang zu unseren Angeboten haben; und dass unsere Dozent:innen fair bezahlt werden. Wir haben uns zum Thema faire Preise den Kopf zerbrochen, viele Ideen und Ansätze gewälzt. Irgendwann haben wir verstanden, dass wir alleine nicht die Macht haben, dieses komplexe Dilemma zu lösen. Wir können aber mit hoher Transparenz als Gemeinschaft damit umgehen, wenn sich alle Beteiligten in die Komplexität trauen, die Geldthemen mit sich bringen – wenn wir trotz gesellschaftlichem Tabu hinsehen und darüber sprechen.
Wir haben also (bis uns vielleicht doch ein Blitz der Erleuchtung trifft) beschlossen
- unsere Veranstaltungskosten und -zuschüsse absolut transparent zu machen,
- auch unseren Dozent:innen die Komplexität zuzumuten, über ein gerechtes Honorar selbst zu entscheiden, das veröffentlicht wird,
- aus den Kosten Richtpreise abzuleiten,
- unsere Teilnehmer:innen selbst entscheiden zu lassen, was sie zur Gesamtsumme beitragen,
- nur Angebote stattfinden zu lassen, deren Kosten sich decken (bzw. die durch Überschüsse aus anderen Angeboten gedeckt werden können),
- und unsere Basis- und Entwicklungskosten nicht über Veranstaltungen abzudecken, sondern für diese andere Finanzierungsquellen zu nutzen.
Kleine Hilfe bei der Preisauswahl
Sicher habt ihr schnell eine erste Zahl im Kopf. Notiert sie euch irgendwo und denkt und spürt nochmal kurz nach, wie Ihr das gemeinsame Ziel „kollektive Bewusstseinserweiterung“ durch eure Preisentscheidung unterstützen könnt. Folgende Gedankenanstöße können euch dabei ggfs. helfen:
Für Teilnehmer:innen
- Wenn wir „Zugang für alle“ sagen, dann meinen wir Menschen, in deren momentanen Lebensumständen 50 Euro darüber entscheiden, ob das Geld für (halbwegs gesundes) Essen genügt oder sie ihrem Kind ein kleines Geschenk bei einer Geburtstagseinladung mitgeben können. Armut zeigt sich in Deutschland dadurch, dass Menschen der Zugang zu höherer Bildung, sozialen Kontakten und zur Teilnahme an kulturellen Ereignissen verwehrt bleibt. Das betrifft 16% der Bevölkerung (26% der Alleinlebenden und 33% der Alleinerziehenden). Wenn ihr euch keinerlei Gedanken um die Grundbefürnisse Eurer Familie machen müsst und euch einfach für Kurse anmelden könnt, haltet bitte einen Moment inne und seid dankbar für euer Privileg. Für uns als Gemeinschaft bedeutet das, dass jede vierte Person keinen Zugang zu Bewusstseinsangeboten hat, wenn wir nicht in die kollektive Verantwortung gehen.
- Für alle super Großzügigen unter euch, die sich gerne übernehmen, um Gutes zu tun: bitte überschreitet nicht 10% Eures Einkommens und stellt sicher, dass euch das Geld nicht an einer anderen wichtigen Stelle fehlt.
- Für diejenigen, deren Organisationen die Kosten tragen und nicht sie selbst: nehmt Euch einen Moment Zeit, um über die Konsequenzen eines höheren Preises für eure Organisation nachzudenken im Vergleich zu den Konsequenzen für Menschen und orientiert euch nicht an unseren Richtpreisen, sondern an den Preisen auf dem Markt für Unternehmen. Hier ist nicht der richtige Ort, um eurer Organisation Kosten zu ersparen, auch wenn Ihr diese Logik gewöhnt seid. Hier sollen Menschen profitieren.
- Für diejenigen, die nur teilnehmen können, wenn daraus keine oder kaum Kosten entstehen: nehmt mutig die Möglichkeit an, euch anzumelden. Niemand wird es erfahren (nur die Gesamtsumme ist transparent und nicht die einzelnen Beiträge). Beschenkt uns bitte mit Eurer Anwesenheit. Wir können gemeinsam dankbar sein, dass wir uns begegnen.
- Achtet bitte auch gemeinsam im bestehenden Kurs darauf, dass kein Gruppenzwang à la „wenn wir jetzt alle noch 20 Euro reingeben, dann findet der Kurs statt“. Nichts daran ist gerecht.
Für unsere Dozent:innen
- Für all diejenigen, die über ein (Professor:innen-) Gehalt verfügen oder an anderen Stellen sehr hohe Honorare erhalten, bitte denkt daran, dass es Menschen gibt, die von den Honoraren leben und für die das kein Nebenerwerb ist. Ihr habt viel persönliche Macht, Zugang zu Bildung zu schaffen. Spürt einen Moment freudig in diese Macht hinein, bevor ihr entscheidet.
- Für die Personen, die immer bereit sind, persönliche Opfer für ihre Leidenschaft auf sich zu nehmen: wir gönnen Euch jeden Cent eures gewählten Honorars. Ihr dürft auch mit euren Leidenschaften Geld verdienen. Seid mutig mit dem Festsetzen einer gerechten Summe. Wir wissen, dass darin viele Stunden Vor- und Nachbereitung, Steuern, Krankenkassengebühren und vieles mehr enthalten sind und Ihr euch hier nicht ungerecht bereichert. Wenn ihr das Geld braucht, dann bitte gönnt es euch und wir freuen uns mit euch, dass das hier möglich ist.
- Solltet Ihr alternative Finanzierungsmöglichkeiten kennen oder es Kooperationsmöglichkeiten geben, die eine Bezahlung eures Honorars von anderer Stelle ermöglichen, sagt uns bitte Bescheid. Wir kümmern uns um Antragstellungen oder darum, die notwendigen Rahmenbedingungen herzustellen.
Für unsere Spender:innen
In Zukunft findet ihr auf betterplace zu unseren Angeboten Spendenmöglichkeiten. Das ist der einfachste Weg, wenn ihr Spendenbescheinigungen erhalten möchtet. Dort könnt ihr mitbestimmen, zu welchen Themenstellungen Menschen Entwicklungsanstöße erfahren können.
"Pay what is individually and collectively appropriate."
Yes, that means we’re asking you to engage with a high level of complexity right from the registration process.
We have two key goals: we want everyone to have access to our offerings, and we want our facilitators to be paid fairly. We've spent a lot of time reflecting on fair pricing, exploring many ideas and approaches. Eventually, we realized that we alone don’t have the power to resolve this complex dilemma. But we can approach it as a community—with transparency—if all parties are willing to embrace the complexity that comes with financial matters, if we dare to look at and talk about money despite the societal taboo.
So (unless we’re suddenly struck by a flash of enlightenment), we’ve decided to:
- make our event costs and subsidies fully transparent,
- invite our facilitators to engage with the complexity by setting their own fair compensation, which will be made public,
- derive reference prices based on actual costs,allow participants to decide for themselves what they will
- contribute toward the total,
- only run events where costs are covered (or where they can be offset by surpluses from other events),
- and not cover our basic and development costs through event fees, but through alternative sources of funding instead.
A Little Help with Choosing a Price
You probably already have a number in mind. Jot it down somewhere, and then take a moment to reflect—mentally and emotionally—on how your pricing decision can support our shared goal of “collective expansion of consciousness.” The following prompts might help:
For Participants
When we say “access for all,” we mean people whose current life circumstances mean that €50 determines whether there’s enough money for (at least somewhat healthy) food or whether they can buy their child a small gift for a birthday party. In Germany, poverty often shows itself through a lack of access to higher education, social networks, and cultural events. This affects 16% of the population (26% of those living alone, and 33% of single parents).
If you never have to worry about your family’s basic needs and can sign up for courses without hesitation, please pause for a moment and be grateful for your privilege. For us as a community, this means that every fourth person lacks access to consciousness-based offerings—unless we embrace our collective responsibility.
To those of you who are incredibly generous and tend to overextend yourselves to do good: please do not give more than 10% of your income, and make sure your contribution isn’t taking away from something else essential in your life.
If your organization is covering the cost rather than you personally: take a moment to consider the impact of a higher price on your organization versus its impact on individuals. Please don’t base your contribution on our reference prices, but rather on market prices for organizations. This is not the place to save money for your institution—even if that’s what you’re used to. The goal here is to benefit people.
If you can only participate if it’s free or nearly free: we invite you to sign up boldly. No one will know (only the total sum is made public, not individual contributions). Your presence is a gift to us. We’re grateful that we can meet each other.
Also, please ensure that no pressure arises within the group like, “If we all chip in another €20, the course can happen.” That’s not just, and we don't want it.
For Our Facilitators
For those of you who receive a (professorial) salary or high fees elsewhere, please remember that some facilitators rely on these fees as their main income—it’s not a side gig. You hold significant personal power to create access to education. Take a joyful moment to feel into that power before setting your fee.
To those of you who are always ready to sacrifice personally for your passion: we support every cent of the honorarium you choose. You are allowed to earn money doing what you love. Be bold in setting a fair amount. We know this includes many hours of prep and follow-up work, taxes, health insurance fees, and more. You are not enriching yourself unfairly. If you need the money, please allow yourself to receive it. We celebrate that this is possible here.
If you know of alternative funding opportunities or cooperation options that could cover your fee from another source, please let us know. We’ll take care of grant applications or setting up the necessary framework.
For Our Donors
In the future, you’ll find donation options for our offerings on betterplace. This is the easiest way if you need a donation receipt. There, you can also influence which themes and topics people will be supported to explore and grow in.